2007 – Ulrike Almut Sandig

Sandig, Ulrike Almut

1979 in Großenhain, Sachsen, geboren, lebt in Leipzig. Studien- und Arbeitsaufenthalte in Frankreich und Indien, Mitgründung der Literaturgruppe augenpost, Tätigkeit bei amnesty international, Magisterabschluss in Religionswissenschaft und Indologie, seit 2004 Studium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig.

Gedicht

kann sein, dass wir bleiben, wo wir sind. gegenüber
am tisch, in den händen die rinde vom brot eines vortags,
wir können nichts für uns behalten: die krumen treten sich fest
auf den fliesen, diese sage geht ihren eigenen pfad, es fehlt uns
an stoffen, keine frage, von unten her kühlt etwas aus und es gibt
keinen rückweg zu legen, wir kommen von nirgendwo her,
wir sind nie woanders gewesen. kann sein, dass wir hier
nicht mehr weggehen werden, die augen im lauf
aufeinander gerichtet, dass keiner als erster
den satz tut zum fenster, zur zugluft,
          zum südlichen wald.

Auszeichnungen / Förderungen

2006

  • Lyrikpreis Meran und Kleiner Hertha-Koenig-Preis 2006.

2007

  • Arbeitsstipendien in Ahrenshoop und Sydney 2007.

Veröffentlichungen / Publikationen

  • Sie veröffentlicht Gedichte, Prosa und Kritik und tritt in einer eigenen Lesekonzertreihe auf.

2006

  • der tag, an dem alma kamillen kaufte (Musikalisches Hörbuch mit Marlen Pelny). ebenda: Leipzig 2006.

2005

  • Einzelpublikationen:
    Zunder (Gedichte). Connewitzer Verlagsbuchhandlung Peter Hinke: Leipzig 2005.