Literatur in Darmstadt

Institutionen, Wettbewerbe, Preise

Darmstadt ist eine Stadt der Literatur. Nicht nur der "Literarische März" hat hier seinen Austragungsort. Das literarische Darmstadt begründet sich in seiner Gesamtheit durch die in Darmstadt angesiedelten internationalen Literaturinstitute und deren hohen Anteil am kulturellen Geschehen in der Bundesrepublik und darüber hinaus. Mit ihnen verbunden sind bedeutsame Literaturpreise und auch Literaturwettbewerbe. Alle Institutionen und Gesellschaften bieten regelmäßig Lesungen wichtiger deutschsprachiger Autoren an und beleben Darmstadts Kulturleben in vielfältiger Art und Weise.

Zur Website Der Deutsche Literaturfond


Als einzige Institution in der Bundesrepublik Deutschland fördert der 1980 in Bonn gegründete Deutsche Literaturfonds e. V. ohne Rücksicht auf Landes- und Staatsgrenzen die deutschsprachige Literatur der Gegenwart mit Arbeitsstipendien für Autorinnen und Autoren sowie Vermittlungsförderungen, zu denen Buchpublikationen, Literaturzeitschriften, Theaterprojekte und Veranstaltungen zählen.
Ziel dieser Literatureinrichtung ist es auch, nicht nur qualifizierte Autoren und einzelne literarische Vorhaben zu unterstützen, sondern insgesamt das Klima der literarischen Rezeption und Diskussion in Deutschland zu verbessern.
Seit 1983 veranstaltet der Deutsche Literaturfonds e. V. die Kranichsteiner Literaturtage und vergibt den Kranichsteiner Literaturpreis und das New York Stipendium. Der 1988 ins Leben gerufene Paul-Celan-Preis ist für alle Kultursprachen geöffnet und deutschsprachigen Übersetzern vorbehalten. Dieser Preis dient dazu, "den geistigen Austausch und die gegenseitige Verständigung auf dem Gebiet der Gegenwartsliteratur über alle Grenzen hinaus zu intensivieren". Nach dem Modell des New-York-Stipendiums werden von 2005 an auch zwei London-Stipendien vergeben. Kooperationspartner ist hier das Queen Mary College der University of London.

Zur Website Das Deutsche Polen Institut

Die Aufgabe des 1979 in Bonn gegründeten Deutschen Polen-Instituts besteht darin, durch übersetzerische, wissenschaftliche und publizistische Arbeit zur Vertiefung der gegenseitigen Kenntnis des Kultur- und Geisteslebens von Polen und Deutschen beizutragen. Schwerpunkte der Arbeit des Instituts sind die Vermittlung der polnischen Literatur und Kultur im deutschsprachigen Raum und die Förderung der Deutschlandkunde sowie polnischer Übersetzungen deutschsprachiger Literatur in Polen. Im Vordergrund steht dabei die Herausgabe von Anthologien und Monographien, von Nachschlagewerken, Bibliographien und Texten aus Werken von Autoren. Zur Arbeit des Instituts gehören langfristig angelegte literarische und übersetzerische Projekte, Veranstaltungen wie Kolloquien, Lesungen und Studienreisen sowie Information und Kooperation mit anderen Institutionen und Veranstaltern.

Zur Website Das P.E.N.-Zentrum Deutschland

Das P.E.N.-Zentrum Deutschland gehört dem Internationalen P.E.N. an und dient im Sinne der Charta der internationalen Schriftstellervereinigung der Förderung internationaler Gesinnung, der Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und dem Völkerverständigungsgedanken. Es setzt sich ein für die Förderung politisch, rassisch oder religiös Verfolgter und kümmert sich besonders um inhaftierte oder bedrohte Schriftsteller, Journalisten und Publizisten in aller Welt, die wegen freier Meinungsäußerung verfolgt werden. Das P.E.N.-Zentrum Deutschland verleiht in Darmstadt jährlich am internationalen "Writers-in Prison-Day", der dem Gedenken an inhaftierte und ermordete Schriftsteller und Journalisten gewidmet ist, die 1985 gestiftete Hermann Kesten-Medaille für besondere Verdienste um verfolgte Autoren im Sinne der Charta des Internationalen P.E.N.

Zur Website Darmstädter Jury - Verein Buch des Monats

1957 wurde der Verein "Buch des Monats e. V." in Darmstadt gegründet. Die "Darmstädter Jury", die das "Buch des Monats" auswählt, gibt es jedoch seit 1952 und sie ist zweifelsohne eine feste Einrichtung im Literaturbetrieb in Deutschland geworden. Die Jury sieht es als ihre Aufgabe an, besonders wertvollen, hohen Ansprüchen genügenden Werken durch ihr Votum zu einer größeren Wahrnehmung und Verbreitung zu verhelfen. Gegenwärtig gehören ihr zehn Personen des literarischen Lebens - Schriftsteller, Kritiker und Literaturfreunde - an, die sich durch ihre Unabhängigkeit, Redefähigkeit und undogmatische Offenheit auszeichnen.

Zur Website Das Literaturhaus

Das Literaturhaus Darmstadt möchte mit seinem Veranstaltungsprogramm literatur- und kulturinteressierte Menschen aller Generationen ansprechen. Neben den klassischen Lesungen im Haupt- und Gesamtprogramm finden sich deshalb auch Schreibwerkstätten für Nachwuchsliteraten sowie Vorträge, Fotoausstellungen und Konzerte im Gesamtprogramm.
Weitere Informationen zum Literaturhaus und dem jeweiligen Programm finden Sie unter www.literaturhaus-darmstadt.de.

Zur Website Darmstädter Textwerkstatt / Zentrum junge Literatur

Seit 1998 wird unter Leitung des Schriftstellers Kurt Drawert die Darmstädter Textwerkstatt durchgeführt, ein Forum für junge Literatur, das inzwischen zu einer anerkannten Instanz der Nachwuchsförderung im Rhein/Main-Gebiet wurde und auch überregional frequentiert ist. Ziel der über ein bis zwei Jahre fortlaufenden Seminare und Autorenbetreuung ist es, den jungen oder publizistisch noch unerfahrenen Schreibenden einen vor den Erwartungen der Öffentlichkeit geschützten Raum des Dialogs anzubieten, ein Experimentierfeld der Verständigungen und der kritischen Reflexion. Am Ende einer jeden Werkstatt, in der auch Texttheorie und ein „Handwerk des Schreibens“ vermittelt werden, erscheint eine von der Wissenschaftsstadt Darmstadt unterstützte Publikation und findet eine öffentliche Lesung aller Teilnehmer im Literaturhaus statt. In den nur wenigen Jahren ihres Wirkens sind aus der Darmstädter Textwerkstatt Autoren hervorgegangen, die in renommierten Verlagen debütieren oder angesehene Preise gewinnen konnten und unterdessen zum anerkannten literarischen Nachwuchs zählen. Auf Grund der großen Nachfrage und einer erfolgreichen Zwischenbilanz, wurde die Darmstädter Textwerkstatt im Januar 2004 zum „Zentrum junge Literatur“ erweitert. Das „Zentrum junge Literatur“ ist allen zugänglich, die kreativ schreiben und eine kompetente Unterstützung ihrer Bemühungen suchen. Es richtet „offene“ Werkstattabende aus, stellt den Kontakt der Schreibenden untereinander her und kooperiert mit anderen Schreibgruppen der Region. Am jeweils ersten Mittwoch des Monats richtet es eine „Lesebühne“ ein, zu der jeder nach Voranmeldung seine Texte vortragen und diskutieren kann. Die interessantesten Beiträge und Autoren werden für die Darmstädter Textwerkstatt empfohlen und in Einzellesungen sowie einer alle zwei Jahre erscheinenden Anthologie der Öffentlichkeit vorgestellt. Das „Zentrum junge Literatur“ ist ein Modell der Förderung und Pflege des literarischen Nachwuchses und steht in einer Tradition vor allem zum Wettbewerb um den Leonce-und-Lena-Preis.

Zur Website Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung

Die 1949 gegründete Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung nimmt die umfassende Repräsentation deutscher Dichtung und der Sprach- und Literaturwissenschaft von Rang im In- und Ausland wahr. Die Arbeit und die Interessen der Akademie erstrecken sich auf alle Gattungen und Gebiete der deutschen Literatur und Sprache.

Seit 1954 gibt die Akademie wichtige, bisher unzugängliche oder vergessene Texte von Schriftstellern des 20. Jahrhunderts heraus, die während der nationalsozialistischen Zeit unterdrückt und nach 1945 vergessen wurden. 1984 ist eine Schriftenreihe mit dem Titel "Dichtung und Sprache" gegründet worden. Tagungen der Mitglieder werden regelmäßig im Frühjahr und im Herbst abgehalten und sind auch der Öffentlichkeit zugänglich. Sie sind Foren der Diskussion und der vielfältigen Bemühungen um eine zeitgenössische Sprache und Literatur.

Die Akademie vergibt seit 1951 den angesehensten deutschen Literaturpreis, den Georg-Büchner-Preis. Weitere bedeutende Auszeichnungen verleiht sie mit dem Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay, dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa, dem Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung und dem Friedrich-Gundolf-Preis für die Vermittlung deutscher Kultur im Ausland.