
Bossong, Nora
Geboren 1982 in Bremen. Lebt in Berlin.
Gedicht
Leichtes Gefieder
Vielleicht zu spät, als eine Krähe
unseren Morgen kappt. Ein Schlag.
Und ob sie fällt und ob sie weiterfliegt –
Ich frag zu laut, ob du noch Kaffee magst.
Dein Blick ist schroff, wie aus dem Tag gebrochen.
Es riecht nach Sand. Du fragst mich, ob ich wisse,
dass Krähen einmal weiß gefiedert waren.
Ich lösch die Zigarette aus, ich wünsch mich
weg von hier, ich möchte niemanden,
ich möchte höchstens einen andern sehen.
Du nennst mich: Koronis. Ich zeig zum Fenster:
Sieh doch, die Aussicht hat sich nicht verändert!
Was gehen dich die Stunden an, die du nicht kennst?
Ich will nur Mädchen sein, nicht in Arkadien leben.
Dein Nagel scharrt noch in der Asche,
doch du bist still, als wärst du fort.
Ich bin zu leicht für deine Mythen.
Auszeichnungen / Förderungen
2005
- Schreibwerkstatt der Jürgen-Ponto-Stiftung und des Herrenhauses Edenkoben
2004
- Leipziger Literaturstipendium
2003
- Klagenfurter Literaturkurs
2001
- u.a. Bremer Autorenstipendium 2001
Veröffentlichungen / Publikationen
- Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien, u.a. in Zwischen den Zeilen, Bella Triste, Jahrbuch der Lyrik.
Einzelveröffentlichungen:
-
Gegend. Roman. Frankfurter Verlagsanstalt 2006.
Reglose Jagd. Gedichtband. ZuKlampen 2007 (in Vorbereitung).